Mitarbeiterempfehlungen sparen dir eine Menge Geld

Mitarbeiterempfehlungen sparen dir eine Menge Geld

Zusätzlich werden noch enorm viel Zeit und Personalkosten aufgewendet um die passenden Bewerber aus einer großen Menge herauszufiltern. Aber es gibt effektivere Methoden. Die Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Mitarbeiterempfehlungen sind die Themen Employer Branding und Mitarbeiterbindung. Nur zufriedene Teammitglieder empfehlen den Arbeitgeber auch gerne weiter.

Nicht nur bei Kunden sollte man kundenzentriert denken, sondern auch bei den Mitarbeitern.

Für erfolgreiche Mitarbeiterempfehlungen gibt es folgende Erfolgsfaktoren:

Transparenz: Übersicht der offenen Stellen

Niederschwelligkeit: Leichter Zugang zu den Informationen für die offenen Stellen. Zusätzlich eine Möglichkeit die Infos per Link zu teilen.

Erfolgsmessung: Festlegen der KPIs zur Erfolgsmessung. Kennzahlen könnten beispielsweise die Anzahl der Einstellungen sein oder das Verhältnis von Bewerbungen zu Einstellungen.

Spielregeln: Klar verständliche Bedingungen wer teilnehmen kann und wie die Auszahlung der Prämie sich gestaltet.

Feedback: Nicht jede empfohlene Person kann eingestellt werden. Um Frustration zu verhindern, sollte der Arbeitgeber Rückmeldung geben, warum es bei manchen Bewerbungen eben nicht geklappt hat.

Prämien: Festlegen der richtigen Prämie sowie deren Höhe für eine höhere Teilnahmerate.

 

Welche Prämien gibt es?

Neben der Geldprämie, welche meist verwendet wird, gibt es noch eine viele andere Möglichkeiten. Eine davon sind emotionale Prämien, in Form von Produkt- oder Erlebnisgutscheinen. Seltener sind Übernahmen oder Zuschüsse für Fortbildungen und Kurse.

Um die passende Belohnung zu finden können die Mitarbeiter befragt werden oder ihnen eine Auswahl geben. Kritische Stimmen merken an, ob bei Top Unternehmen überhaupt irgendeine Prämie notwendig ist.

Mögliche Risiken beim finanziellen Bonus

  • Empfehlung an beliebige Personen bei einmaligen Sofortprämien. Es gilt möglichst viele Leute zu werben ohne auf die Eignung zu achten.
  • Gegenteiliger Effekt, da Mitarbeiter befürchten, dass es ihnen nicht um die Personen sondern nur um die Prämie geht

Hilfreich ist die Kommunikation, dass das Empfehlungssystem langfristig ist. Eine weitere Lösung ist eine Teilzahlung der Prämie bei erfolgreicher Einstellung und Restzahlung nach dem Erreichen der Probezeit.

Wie hoch sollte die Prämie sein?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Ein Ansatz kann ein fester Prozentsatz vom Gehalt sein. Ich bin der Meinung dass der Betrag für alle im Unternehmen gleich sein sollte. Dies kann man besser kommunizieren und ist auch gerechter. Allerdings kann der Betrag je nach zu besetzender Stelle variieren. Geht es um eine dauerhafte Stelle oder nur zeitlich begrenzt? Wird eine Führungsposition mit Personalverantwortung oder ein Quereinsteiger ohne Erfahrung gesucht?

Ist die Prämie steuerfrei?

Hier empfiehlt es sich genau hinzuschauen und noch einmal mit dem Steuerberater Rücksprache halten. Prämienzahlungen sind nicht steuerfrei und werden in brutto ausbezahlt. Allerdings gibt es Möglichkeiten für steuerfreie Zuwendungen.

  • In einigen Branchen gibt es Rabattfreibeträge pro Jahr. Hier können Mitarbeiter Produkte oder Dienstleistungen vergünstigt oder unversteuert kaufen.
  • Prepaid Kreditkarten mit einem Guthaben bis zu 50€ im Monat

Was nutzt man für die Mitarbeiterempfehlungen?

Gerade als kleines Unternehmen oder zum testen empfehle ich einen zum großen Anteil manuellen Prozess, auch wenn dieser zeitaufwendig ist. Zusätzlich eine Segmentierung mit einer kleinen testgruppe. Diese befragt man dann auch und lernt aus dem Feedback. So kannst du letztendlich das Programm perfekt für alle Mitarbeiter aufsetzen. Dies solltest du auch im Vorfeld kommunizieren und könntest ja auch direkt Mitarbeiter bitten sich zu melden, wer teilnehmen will.

In größeren Unternehmen solltest du natürlich direkt auf digitale Tools als Helfer setzen. Dies könnten Systeme für Bewerbungen sein, welche direkt auch eine Weiteremppfehlungsfunktion integriert haben. Es gibt aber auch verschiedene Referral Anbieter, die das technische Setup anbieten.

Es wäre natürlich von Vorteil wenn die Lösung mit deinem jetzigen Bewerbermanagement kombiniert werden kann durch offene Schnittstellen. Aber leider musst du meist in den sauren Apfel beißen und dich mit einer Insellösung zufrieden geben. Das bedeutet dass du mehrere Systeme für verschiedene Aufgaben hast, welche aber nicht immer untereinander die Daten austauschen.

Warum eignet sich ein Empfehlungsprogramm und warum nicht?

Die jetzigen Beschäftigen passen zur Philosophie des Unternehmens. Daher ist die Chance groß, dass Personen aus deren Umfeld ebenfalls dieses Kriterium erfüllen. Daher kann die Qualität der Bewerber ziemlich hoch sein.

Allerdings kann dadurch auch die Gefahr eines zu homogenen Teams entstehen und somit keinen anderen Sichtweisen und Herangehensweisen geschaffen werden. Auch könnte es zu kleineren einzelnen Gruppen führen. Zusätzlich kann ein Mitarbeiter frustriert sein, da alle seine Empfehlungen nicht eingestellt wurden.

Sollte man die Zeiten für die Teilnahme begrenzen?

Genau wie bei Aktionen für Kunden empfiehlt es sich auch bei Mitarbeiterempfehlungen beim Aufruf auf den Teilnahmezeitraum hinzuweisen. Die meisten Empfehlungen kommen meist die ersten Wochen nach Bekanntgabe. Und sollte einmal eine Empfehlung außerhalb des Zeitraums liegen, dann handelst du natürlich kulant.

Und es hat noch einen weiteren Vorteil bei einer Begrenzung des Zeitraums. Dadurch kannst du mehrmals Aufrufe starten und das Programm bleibt besser in Erinnerung. Zusätzlich macht es auch das Bewerbermanagement besser planbar. Du kannst den Teilnahmezeitraum an die bisherigen Bewerbungseingänge anpassen. Dadurch kannst du die Verteilung der Bearbeitung beeinflussen. Der Zeitraum erhöht auch die Effektivität bei dringend zu besetzenden Stellen.

Was muss noch bei einem Empfehlungsprogramm beachtet werden?

Das Teilen sollte so einfach wie möglich sein. Und die Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben die Empfehlung über ihre bevorzugten Kanäle wie beispielsweise soziale Netzwerke oder Messenger zu teilen.

Wie sehen die Zahlen aus?

  • 80 %  vertrauen Empfehlungen von Bekannten am meisten
  • 75 % der Kandidaten finden Mitarbeiterempfehlungen super
  • 40 % der Kandidaten werden durch eine Empfehlung eingestellt

Was sind die Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen?

Zeiteinsparung durch besser geeignete Bewerber. Die Bewerber sind in der Regel auch besser vorbereitet, da diese sich bereits mit dem empfehlenden Mitarbeiter unterhalten haben.

Kosteneinsparung da keine teuren Anzeigen auf Jobbörsen geschaltet werden müssen. Im Bestfall ist es sogar möglich komplett auf externen Ressourcen zu verzichten. Außerdem bezahlst du in der Regel ja nur bei erfolgreichen Bewerbungen, also wenn die Person eingestellt wird. Welche Jobbörse bietet dir ein CPO Modell an, d.h. eine Bezahlung nur bei erfolgreicher Vermittlung. Ich kenne keine.

Die Passgenauigkeit des Bewerbers ist höher. Zusätzlich gelingt die Einarbeitung in der Regel schneller und das Zurechtfinden im Unternehmen, da ja bereits ein persönlicher Ansprechpartner im Unternehmen ist.

Mitarbeiterempfehlungen sind erfolgreicher. Laut der Studie Recruiting Trends 2020 der Uni Bamberg sind bis zu 33% aller Einstellungen auf ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm zurückzuführen. Zusätzlich haben die geworbenen Mitarbeiter eine weitaus niedrigere Austrittsrate gegenüber Mitarbeitern von Jobbörsen.

Starke Unterstützung im Unternehmen durch den Werber, da sich dieser für seine Empfehlung verantwortlich fühlt.

Fragen für die Kommunikation der Mitarbeiterempfehlungen

  • Wie lange läuft das Programm?
  • Wer ist der Ansprechpartner?
  • Was ist die Belohnung?
  • Was sind die Bedingungen?
  • Wie wird empfohlen?

Wie könnten die Ziele lauten?

Achte darauf dass man den Erfolg der Kampagne auch messen kann und setze die zu erreichenden Ziele fest. Mögliche Kennzahlen könnten sein:

  • Anzahl der Bewerbungen
  • Anzahl Jobinterviews
  • Anzahl Einstellungen
  • Anteil Einstellungen zu Bewerbungen
  • Höhe der ausgezahlten Prämien

Weitere Möglichkeiten für Mitarbeiterempfehlungen

Es gibt noch eine Personengruppe im Unternehmen, welche man nicht unbedingt mit einbeziehen würde. Dies sind ehemalige Mitarbeiter, sogenannte „Alumni“. Daher empfiehlt es sich den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern weiter aufrecht zu halten und auch diesen deine Kampagnen senden.

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