Ambush-Marketing: Ein cleverer Zug oder ein riskanter Schachzug?

Ambush-Marketing: Ein cleverer Zug oder ein riskanter Schachzug?

Stell dir vor, du organisierst eine riesige Party und jemand nutzt deine Party, um für seine eigene Agenda zu werben. Genau das passiert beim Ambush Marketing. Aber fangen wir von vorne an.

Was ist Ambush Marketing?

Ambush Marketing ist eine Marketingstrategie, bei der eine Marke versucht, die Aufmerksamkeit eines Events oder einer Aktivität zu nutzen, ohne die offiziellen Sponsorengebühren zu zahlen. Der Begriff „Ambush“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Hinterhalt“ – und genau das passiert. Eine Marke lauert aus dem Hinterhalt, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen und von der Strahlkraft des Events zu profitieren.

Ursprung des Ambush Marketing

Der genaue Ursprung des Ambush Marketing ist nicht bekannt, aber es hat sich in den letzten Jahrzehnten als Praxis etabliert. Es wird oft gesagt, dass das erste bemerkenswerte Beispiel für Ambush Marketing bei den Olympischen Spielen 1984 stattfand, als die Firma Fuji den offiziellen Sponsor Kodak „überfiel“.

Anwendung

Die Anwendung von Ambush Marketing erfordert Kreativität, Mut und eine gute Portion Cleverness. Du musst Wege finden, um Aufmerksamkeit zu erregen, ohne offiziell mit der Veranstaltung oder Aktivität in Verbindung gebracht zu werden. Das kann bedeuten, dass du in der Nähe der Veranstaltung Werbung machst, in den sozialen Medien auf die Veranstaltung hinweist oder auf andere Weise versuchst, dich mit der Veranstaltung zu verbinden.

Beispiel für Ambush Marketing

Ein klassisches Beispiel für Ambush Marketing ist die Aktion von Nike bei den Olympischen Spielen 1996: Obwohl Reebok der offizielle Sponsor war, startete Nike in Atlanta, dem Austragungsort der Spiele, eine groß angelegte Werbekampagne mit riesigen Plakaten und einem „Nike Village“ gegenüber dem Olympischen Dorf. Viele Menschen glaubten fälschlicherweise, Nike sei der offizielle Sponsor, obwohl das Unternehmen keine Sponsorengelder gezahlt hatte.

Methoden

Es gibt verschiedene Methoden des Ambush-Marketings:

  1. Direktes Ambushing: Hier versucht eine Marke, sich als offizieller Sponsor auszugeben, obwohl sie es nicht ist.
  2. Indirektes Ambushing: Bei dieser Methode nutzt eine Marke die Aufmerksamkeit der Veranstaltung, ohne zu behaupten, ein offizieller Sponsor zu sein.
  3. Parasitäres Ambushing: Hierbei nutzt eine Marke eine Veranstaltung oder ein Ereignis, um ihre Produkte zu bewerben, ohne eine offizielle Verbindung zur Veranstaltung zu haben.
  4. Satelliten-Ambushing: In diesem Fall organisiert eine Marke eine eigene Veranstaltung, die mit der Hauptveranstaltung zusammenfällt, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen.

Worauf man achten sollte

Obwohl Ambush Marketing kreativ und manchmal sehr effektiv sein kann, gibt es einige Fallstricke zu beachten.

Rechtliche Probleme: Obwohl Ambush Marketing in vielen Ländern legal ist, kann es in einigen Fällen gegen das Gesetz verstoßen, insbesondere wenn es die Markenrechte anderer Unternehmen verletzt.

Ethik und Image: Manche halten Ambush Marketing für unethisch, weil es die Investitionen der offiziellen Sponsoren untergräbt. Dies kann zu einem Imageproblem für die Marke führen.

Beziehung zu Veranstaltern: Wenn du Ambush Marketing betreibst, kannst du die Beziehung zu den Veranstaltern der Events belasten. Das kann langfristige Folgen haben, insbesondere wenn du in Zukunft offizieller Sponsor werden möchtest.

Insgesamt ist Ambush Marketing ein spannendes und abwechslungsreiches Feld mit vielen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Es erfordert ein hohes Maß an Kreativität und Geschick, um es richtig zu machen. Aber wenn du es richtig machst, kann es eine großartige Möglichkeit sein, deine Marke ins Rampenlicht zu rücken. Denke immer daran, die ethischen und rechtlichen Aspekte zu berücksichtigen, bevor du dich auf dieses Abenteuer einlässt.

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