Der Gemba Walk: Ein tiefer Einblick in den tatsächlichen Arbeitsplatz

Der Gemba Walk: Ein tiefer Einblick in den tatsächlichen Arbeitsplatz

In der schnelllebigen Geschäftswelt suchen Unternehmen ständig nach Möglichkeiten, ihre Prozesse zu optimieren. Eine Methode, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Gemba Walk. Doch was verbirgt sich dahinter?

Was ist ein Gemba Walk?

Der Begriff „Gemba“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet „der wirkliche Ort“. Im geschäftlichen Kontext ist damit der Ort gemeint, an dem die Arbeit tatsächlich stattfindet, sei es in der Produktion, im Vertrieb oder im Kundenservice.

Ein Gemba Walk ist also ein geplanter, strukturierter Rundgang durch diesen Arbeitsbereich, bei dem Führungskräfte oder Manager den Prozess direkt beobachten, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Ursprung des Gemba Walks

Die Idee des Gemba Walks hat ihre Wurzeln in der Lean Management Philosophie, die sich auf die Maximierung des Kundennutzens bei gleichzeitiger Minimierung von Verschwendung konzentriert. Populär wurde das Konzept insbesondere durch das Toyota-Produktionssystem, das den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (Kaizen) fördert.

Wie führt man einen Gemba Walk durch?

Stell dir vor, du bist Manager in einem Produktionsbetrieb:

  1. Vorbereitung: Bevor du losgehst, kläre das Ziel deines Gemba Walks. Suchst du nach Möglichkeiten, die Effizienz zu steigern? Oder willst du die Sicherheit verbessern?
  2. Durchführung: Gehe durch die Produktionshalle. Beobachte, aber störe nicht. Du bist hier, um zu lernen, nicht um Vorwürfe zu machen oder sofortige Veränderungen vorzunehmen.
  3. Stelle Fragen: Verstehe die Prozesse. Warum wird eine bestimmte Aufgabe so und nicht anders erledigt? Was könnte besser gemacht werden?
  4. Gib Feedback: Sprich nach dem Rundgang mit den Teamleitern und Mitarbeitern. Diskutiere, was du gesehen hast und sammle ihre Meinungen.
  5. Erstelle einen Aktionsplan: Entwickle auf der Grundlage deiner Beobachtungen und des gesammelten Feedbacks einen Plan zur Umsetzung der identifizierten Verbesserungsmöglichkeiten.

Was solltest du dabei beachten?

  • Sei offen und respektvoll: Ein Gemba Walk ist keine Inspektion. Es geht darum zu lernen und zu verstehen. Es geht nicht darum zu kritisieren.
  • Sei präsent: Nutze den Gemba Walk als Gelegenheit, mit deinen Mitarbeitern in Kontakt zu treten und ihre Sicht der Dinge kennen zu lernen.
  • Folgemaßnahmen sind entscheidend: Ein Gemba Walk ist nur dann wertvoll, wenn er zu konkreten Verbesserungen führt. Dies erfordert Engagement und Follow-up.

Schlussfolgerung

Du erhältst einen Einblick in die tatsächlichen Arbeitsabläufe und erkennst, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dabei geht es nicht nur darum, Probleme zu identifizieren, sondern auch darum, sich mit den Mitarbeitern zu vernetzen und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern. Wann steht der nächste Gemba Walk an?