Die Gründermentalität: Ein Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg

Die Gründermentalität: Ein Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg

Wenn der visionäre Gründer eines Unternehmens weiterzieht, kann dies bei den Zurückgebliebenen unweigerlich Besorgnis auslösen – die Gründermentalität. Ein Kunde von frog drückte kürzlich eine Sorge aus, die viele reife Unternehmen nach dem Ausscheiden ihres Gründers haben. Es handelt sich um ein außerordentlich erfolgreiches Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen, das jahrelang profitabel gewachsen ist. Dennoch haben sie in letzter Zeit Chancen auf ihrem Markt verpasst – große Chancen.

Das Erbe der Gründer

Erfolgreiche Gründer hinterlassen oft ein starkes und lebendiges kulturelles Erbe. Mit der Reife der Organisationen reifen auch die Kulturen. Die Aufregung über Innovation und den Sturz von Goliaths weicht schließlich einer Mentalität, die besagt: „Wir haben alles zu verlieren“. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Stabilität und konstanten Renditen.

Der Unterschied zwischen Gründer- und Betreibermentalität

Die Anreize für konstante Erträge sind stark. So stark, dass sie eine eigene Denkweise schaffen, die wir als „Betreibermentalität“ bezeichnen können. Im Fall dieses Kunden haben seine Konkurrenten, die Start-ups sind, deutlich gesehen, wie viele Chancen unser Kunde verpasst hat. Dies führte nicht nur dazu, dass unser Kunde keinen Mehrwert aus den sich bietenden Marktchancen schöpfen konnte, sondern auch dazu, dass er seine Investoren enttäuschte.

Was ist Gründermentalität?

Bei frog arbeiten wir seit unserer eigenen Gründung vor über fünfzig Jahren mit Gründern zusammen. Am bekanntesten ist unsere Arbeit mit dem Sony-Gründer Akio Morita und dem Apple-Gründer Steve Jobs. Im Laufe der Jahre haben wir bei erfolgreichen Gründern vier Schlüsselattribute beobachtet, die die Gründermentalität definieren:

  1. Vision: Die Fähigkeit, Chancen zu sehen, wo andere sie nicht sehen, und sich eine Zukunft vorzustellen, in der diese Chancen in Form eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung Realität werden.
  2. Storytelling: Die Fähigkeit, die Vision klar zu artikulieren und den Menschen so zu vermitteln, dass sie sich engagieren.
  3. Resilienz: Die Fähigkeit, trotz Hindernissen und Rückschlägen unermüdlich an der Vision festzuhalten.
  4. Urteilsvermögen: Die Fähigkeit, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und objektives Feedback zu nutzen.

Gründermentalität in der Praxis

Einige Unternehmen haben versucht, die Gründermentalität durch die Einrichtung eines „Center of Excellence (CoE)“ wiederzubeleben. Ein CoE arbeitet quasi unabhängig vom Kerngeschäft und repräsentiert die Gründermentalität innerhalb der Organisation. Einige Unternehmen waren mit diesem Ansatz erfolgreich, viele fanden es jedoch sehr schwierig, auf diese Weise über den Tellerrand hinauszuschauen.

Eigene Beispiele

Beispiel 1: Ein Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien hat einen visionären Gründer, der die Branche revolutioniert hat. Nach seinem Weggang stellt das Unternehmen jedoch fest, dass es Schwierigkeiten hat, mit den neuesten Technologietrends Schritt zu halten. Durch die Wiederbelebung der Gründermentalität könnte das Unternehmen seine Innovationsfähigkeit zurückgewinnen und an der Spitze der Branche bleiben.

Beispiel 2: Ein Modeunternehmen, das für sein einzigartiges Design bekannt ist, verliert nach dem Weggang seines Gründers an Kreativität. Durch die Einführung der Gründermentalität könnte das Unternehmen zu seinen Wurzeln zurückkehren und den Markt wieder mit frischen und innovativen Designs erobern.

Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass die Gründermentalität nicht nur für Start-ups relevant ist. Auch etablierte Unternehmen können von dieser Denkweise profitieren, insbesondere in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit. Es geht darum, die ursprüngliche Vision und den Antrieb, der ein Unternehmen zum Erfolg geführt hat, wiederzubeleben und zu nutzen.

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