Die gemeinsame Basis in deinem Unternehmen sind die Mission und die Vision. Die Teammitglieder und auch die Kunden sollten diese nachvollziehen können. Bei einem gemeinsam erreichbaren Ziel motiviert man dadurch die Mitarbeiter. Die Vision stellt das Leitbild dar während die Mission die Philosophie eines Unternehmens ergibt. Beide sollten daher auch im Kontext stehen. Am Ende bildet sich daraus für ein Unternehmen die Basis der Strategie (Darstellung, Kommunikation sowie Werte).
Die Vision und Mission eignen sich ideal als Leitfäden und zeichnen den Weg zum Ziel. Sie helfen bei der Orientierung und wirken motivierend. Die Vision beschreibt dabei das Ziel. Die Mission hingegen beschreibt, welcher Weg und welche Richtung dafür gegangen werden.
Daraus ergibt sich final die Strategie deines Unternehmens. Mit der Unternehmensvison stiftest du einen Sinn. Die Frage nach dem Warum. Der Sinn soll immer mit Nutzen für andere verknüpft sein. Es wird in der Regel etwas als sinnvoll erachtet, wenn es Nutzen stiftet für andere.
„Es kommt bei der Frage nach dem Sinn nie und nimmer drauf an, was wir von der Welt erwarten, sondern es geht allein darum, was die Welt von uns erwartet.“
Viktor Frankl
Im Harvard Business Review in den 1990er Jahren lautete das Ergebnis von James C. Collins und Jerry I. Porras anhand von vielen Unternehmensbeispielen, dass die grundlegenden Überzeugungen und Werte sowie der eigentliche Zweck eines Unternehmens, das, was es substanziell ausmacht, der Wesenskern sind. Der Wesenkern können beisüielweise Innovationen, Kundenservice, faire Bedingungen oder gute Teamarbeit sein. Collins und Porras haben in ihren Untersuchungen herausgefunden, dass es nur darauf ankomme, dass es überhaupt eine solche – wie Sie es nennen – „Core Ideology“ im Unternehmen gebe, die für alle maßgeblich ist. Die Werte und der Wesenskern stecken im Unternehmen und in seiner Geschichte.
Glaubwürdigkeit ist eine Voraussetzung
Glaubwürdigkeit ist der wichtigste Grundsatz für eine Mission und Unternehmensvision. Sie entsteht dadurch, dass
- die Mitarbeiter bei der Formulierung beteiligt sind,
- die Mission und Vision permanent kommuniziert und vorgelebt werden,
- Ziele und Alltagshandeln zur Unternehmensvision und Mission passen.
Das Leitbild
Ein Unternehmensleitbild dient als internes und externes Kommunikations-instrument. Das Leitbild setzt sich zusammen aus Mission und Vision sowie den daraus hervorgehenden Unternehmenswerten.
- Praktische Handlungsorientierung für die Mitarbeiter
- Basis für eine gelungene Ausrichtung und Strategie deines Unternehmens
- Grundlegende Werte, Leitsätze und gegenseitige Verpflichtungen
- Motiviert Mitarbeiter zur Erreichung der gemeinsamen Ziele (Wir-Gefühl)
Die Mission
Die Mission beschreibt den Unternehmenszweck. Dieser ist die Daseinsberechtigung des Unternehmens und benennt den positiven Beitrag, den das Unternehmen für Kunden und/oder die Gesellschaft leisten will. Die Mission richtet sich nicht an die Mitarbeiter, sondern an die Kunden. Diese sollen wissen, wofür das Unternehmen steht. Eine Mission ist besonders gut wenn sie die Werte aufgreift, welche den Kunden wichtig sind und womit diese sich identifizieren können.
- Wie wollen wir von unseren Kunden gesehen werden?
- Warum soll der Kunde uns vertrauen und loyal sein?
Definiere die Mission möglichst offen, da diese ansonten die Möglichkeiten des Unternehmens begrenzt. Die Mission beschreibt den übergeordneten Unternehmenszweck. Die Vision beschreibt ein Ziel in der Zukunft, welches basierend auf der Mission angestrebt werden soll.
Die Mission sollte möglichst kurz und prägnant kommuniziert werden. Manche Unternehmen formulieren auch, für wen sie arbeiten.
Ein Hilfe für die Formulierung: Wir arbeiten täglich daran unsere Vision (Ziel) bis XY (wann) zu erreichen, indem wir XY (wie) tun.
„Deine Vision findest Du in Deiner Vergangenheit.“
Stefan Merath
Die Vision
Die Vision beschreibt, was ein Unternehmen in der Zukunft erreichen will. Sie fasst die Strategie, die Werte und die Kultur des Unternehmens zusammen und ist auf einen längeren Zeitraum festgelegt. Die Vision wendet sich im Gegensatz zur Mission vor allem an die Mitarbeiter, wodurch diese eine Orientierung erhalten. Ebenso wirkt es nach außen inspirierend und erzeugt emotionale Bindungen an ein Unternehmen.
Eine gutes Vision sollte bestimmte Anforderungen erfüllen:
- einfach und verständlich formuliert sein (leichte Kommunikation)
- Emotionen wecken (motivierende Wirkung)
- Sinn stiften (nachhaltiger Antrieb)
Auffällig dabei ist, dass die Vision meistens sehr knapp gehalten ist. Oft besteht diese aus nur einem prägnanten Satz. Eine Vision ist dann gut, wenn viele diese Vision als wichtig und als bedeutend empfinden.
Die Werte
Wenn die Mission und die Vision definiert sind, kannst du ergänzend die Kernwerte des Unternehmens ableiten, um das Leitbild zu vervollständigen. Diese enthalten die angestrebten Grundsätze des Unternehmens. Ideal sind drei bis vier Werte. Mehr als fünf Werte sollten es nicht sein.
Beispiele für Werte:
- Adidas: Performance, Passion, Integrity, Diversity
- Adobe: Genuine, Exceptional, Innovative, Involved
- Hilti: integrity, courage, teamwork and commitment
Jeder dieser Kernwerte sollte deutlich über den normalen Branchenstandard hinaus umgesetzt werden.
Beispiele für die Vision
Microsoft formulierte im Jahre 1975 eine der ersten Visionen: „Ein Computer auf jedem Schreibtisch und in jedem Zuhause.“
Amazon: »Our vision is to be earth’s most customer-centric company; to build a place where people can come to find and discover anything they might want to buy online.«
Facebook: »To give people the power to share and make the world more open and connected.«
Wikipedia: »A world in which every single person is given free access to the sum of all human knowledge.«
Ben & Jerry’s: »Making the best possible ice cream, in the nicest possible way.«
LinkedIn: To create economic opportunity for every member of the global workforce.
Airbnb: Tapping into the universal human yearning to belong — the desire to feel welcomed, respected, and appreciated for who you are, no matter where you might be.
IKEA: „To create a better everyday life for the many people.“
Beispiele für die Mission
Wikipedia:
„The mission of the Wikimedia Foundation is to empower and engage people around the world to collect and develop educational content under a free license or in the public domain, and to disseminate it effectively and globally.“
IKEA:
“Our business idea supports this vision by offering a wide range of well-designed, functional home furnishing products at prices so low that as many people as possible will be able to afford them”.
Problemstellungen bei der Vision und der Mission
- Mission und Vision werden verwechselt: In diesem Fall werden kurzfristige und langfristige Ziele gleichgesetzt.
- Die Vision ist widersprüchlich oder zu komplex: Damit ein Vision Statement seine Wirksamkeit entfalten kann, muss es zunächst einmal verstanden werden.
- Sie ist nicht realistisch: Ein Vision Statement, das unerreichbare Ziele formuliert oder keinen Bezug zum Markt und zu den Kunden hat, wird statt Engagement und Motivation eher das Gegenteil erreichen.
- Die Vision hat keinen Bezug zu den Unternehmenswerten: Ein gutes Vision Statement bietet eine ganzheitliche Perspektive.
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